Koordination statt Romantik
Leben im Wohnwagen bedeutet Romantik, Unabhängigkeit und Freiheit? Stimmt.
Ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Konzentrierte Koordination ist angesagt. Intensive dreieinhalb Stunden und knapp 12.000 Schritte braucht es, bis das Zelt abgebaut, gesäubert, getrocknet und verstaut ist, das Geschirr gespült, der Müll entsorgt, die Lebensmittel neu sortiert, die Handtücher getrocknet und noch hundert andere Kleinigkeiten erledigt sind, damit der Abfahrt am folgenden Tag nichts im Weg steht.
Als ich René gestehe, dass ich am liebsten bleiben würde, so bis Sommer 2028 oder so, fragt er überrascht, warum ich überhaupt los will. „Du bist ein Freund geworden“, sagt er mit seinem hinreißenden Akzent. Und dass Cécile sich Gedanken mache, ob es mir hier nicht gefalle. Im Gegenteil. Aber ich habe einen Job zu erledigen. Gestern Nacht schrieb mich Fanny Dubois-Mercant an. Sie sei die Enkelin von Jeanne-Catherine Dubois und bat mich um ein Gespräch in den kommenden Tagen.
Ein Grund mehr, Richtung Cassis zu fahren.
Au revoir, mes cher amis.
