Abschied

Pas de problem.
Seit heute früh um fünf sind Raluca und ich unterwegs. Fliegen mit erlaubter Höchstgeschwindigkeit von Maut-Station zu Maut-Station. Wie ein übergroßes Eichhörnchen hat Raluca sich auf ihrer roten Decke eingerollt.
Nach vier Stunden sind wir in Frankfurt. Kurze Pinkelpause. Weiter gehts. Nächster Stopp Leipzig. Da sind wir schon acht Stunden unterwegs – ohne Little Miss Sunshine.
Zweifel zwicken, ob es die richtige Entscheidung war. Sie zurück zu lassen bei Christophe in le Verbamont. Ohne zu wissen, wann ich sie abholen werde.
Auf den letzten 170 Kilometer beginnt es zu schütten. Schneller als 80 km/h ist nicht möglich. Wir passieren die Stadtgrenze, da sitzt mir beißende Einsamkeit im Nacken. Hat sich unmerklich angeschlichen, seit ich wieder in Deutschland bin. Erst jetzt werden mir die weitreichenden Konsequenzen meiner Entscheidungen der vergangenen Monate auf den Schlag bewusst.
Tom zu verlassen, war richtig. Auszuziehen war richtig. Die Tour war richtig und wichtig. Aber Little Miss Sunshine in Frankreich zu lassen?
Morgen Vormittag treffe ich Madame Dubois. Alles andere sehe ich dann.